Wer sorgt eigentlich dafür, dass das Wasser aus dem Hahn wirklich sauber bleibt – auch im Mehrfamilienhaus? In diesem Artikel schauen wir darauf, warum Trinkwasserhygiene in Wohnanlagen nicht nur Sache der Versorger ist, sondern auch für Hausverwaltungen eine echte Verantwortung bedeutet – und eine Chance.
Trinkwasserhygiene in Wohnanlagen - warum Hausverwaltungen hinschauen sollten
Trinkwasser kommt bei uns einfach aus dem Hahn. Klar, sauber, jederzeit verfügbar.
Ein Selbstverständnis, das in Deutschland zu Recht herrscht. Doch gerade in größeren Wohnanlagen ist dieses Vertrauen in die Wasserqualität kein Selbstläufer.
Die Verantwortung für hygienisch einwandfreies Trinkwasser endet nicht beim Wasserwerk – sondern liegt auch bei der Hausverwaltung.
Trinkwasseranlagen sind Verantwortungssache
Hausverwaltungen haben mehr mit Trinkwasserhygiene zu tun, als vielen bewusst ist.
Denn sobald das Wasser das Versorgungsnetz verlässt und ins Gebäude gelangt, beginnt der sogenannte „Verantwortungsbereich des Betreibers“. Und das ist bei Wohnanlagen nun mal die Hausverwaltung oder der Eigentümer.
Das Problem: In komplexen Rohrsystemen kann Wasser stagnieren, sich erwärmen oder verkeimen.
Legionellen sind dabei das bekannteste Risiko, aber nicht das einzige. Die gute Nachricht: Wer sich kümmert, kann solche Risiken gut kontrollieren.
Was dazugehört: Mehr als nur Wasserproben
Trinkwasserhygiene ist kein einmaliger Akt, sondern ein laufender Prozess. Es geht um Planung, Betrieb, Kontrolle und Kommunikation.
Dazu gehört zum Beispiel:
Regelmäßige Beprobung laut Trinkwasserverordnung (insbesondere bei Großanlagen)
Dokumentation von Wartung und Instandhaltung
Sicherstellung richtiger Temperaturen in Warm- und Kaltwasserleitungen
Schulung von Hausmeistern oder Technikern
Kommunikation mit Mietern bei Auffälligkeiten
Einige dieser Punkte sind Pflicht, andere einfach sinnvoll.
Wer proaktiv handelt, beugt Problemen vor und zeigt Verantwortung.
Warum jetzt ein guter Zeitpunkt ist
In den letzten Jahren hat das Thema Trinkwasserhygiene an Aufmerksamkeit gewonnen.
Nicht zuletzt wegen Gesetzesänderungen, steigender Erwartungen von Mietern und einem wachsenden Bewusstsein für Gesundheitsthemen.
Für Hausverwaltungen ist das eine Chance, sich gut aufzustellen.
Ein transparenter Umgang mit dem Thema schafft Vertrauen. Und er hilft, im Fall der Fälle vorbereitet zu sein.
Niemand will nämlich mit Legionellen oder ähnlichen Problemen in der Zeitung landen.
Wie geht’s weiter?
Dieser Artikel ist der Auftakt zu einer Serie rund um das Thema Trinkwasserhygiene in Wohnanlagen.
In den nächsten Beiträgen schauen wir uns konkrete Aspekte genauer an:
Was sind typische Schwachstellen?
Wie läuft eine Beprobung ab?
Welche Pflichten bestehen genau?
Und wie kann man als Hausverwaltung pragmatisch und sicher damit umgehen?
Bleiben Sie dran – oder noch besser: Bringen Sie Ihre Fragen mit.
Wir freuen uns auf den Austausch.