Als Hausverwaltung trägst du nicht nur die Verantwortung für einen reibungslosen Ablauf im Gebäude, sondern auch für die Gesundheit der Bewohner:innen. Besonders wichtig: die Einhaltung der Pflichten aus der Trinkwasserverordnung (TrinkwV). Sauberes Trinkwasser ist keine Selbstverständlichkeit – es ist das Ergebnis klar definierter Betreiberpflichten, die du kennen und umsetzen musst. In diesem Artikel zeige ich dir die fünf wichtigsten Pflichten, die für Hausverwaltungen gelten. So vermeidest du Haftungsrisiken und stellst sicher, dass dein Objekt rechtssicher und hygienisch einwandfrei betrieben wird.

5 Betreiberpflichten nach Trinkwasserverordnung – die du als Hausverwaltung unbedingt kennen musst

1. Sicherstellung der einwandfreien Wasserqualität

Laut TrinkwV § 4 bist du als Betreiber verpflichtet, dafür zu sorgen, dass das abgegebene Trinkwasser frei von Krankheitserregern, genusstauglich und rein ist.
Das bedeutet konkret:

  • Hygienevorgaben beachten

  • Regelmäßige Wartungen und Spülungen organisieren

  • Überwachung der Temperaturen in Warmwassersystemen (DVGW W 551)

Tipp: Lass dir die ordnungsgemäße Durchführung der Arbeiten immer dokumentieren – das schützt im Ernstfall vor Nachweislücken.

 

 

 

2. Durchführung von Trinkwasseruntersuchungen auf Legionellen

Sobald eine Großanlage zur Trinkwassererwärmung vorhanden ist (Definition siehe DVGW W 551), besteht die Pflicht zur regelmäßigen Untersuchung auf Legionellen.
Das betrifft viele Mehrfamilienhäuser und vermietete Objekte.

  • Pflicht zur Erstuntersuchung: Nach Inbetriebnahme der Anlage

  • Wiederholungsprüfung: Alle 3 Jahre oder bei bestimmten Risiken auch jährlich

  • Nur akkreditierte Labore verwenden!

3. Informationspflicht gegenüber Mietern und Behörden

Wie eben beschrieben: Auch wenn das Labor die Behördenmeldung übernimmt, bleibst du als Hausverwaltung in der Pflicht, die Bewohner:innen transparent und zeitnah zu informieren.

Zudem musst du:

  • Alle angeordneten Maßnahmen des Gesundheitsamts umsetzen

  • Den Verlauf der Maßnahmen dokumentieren

  • Bei Bedarf weitere Untersuchungen veranlassen

Tipp: Entwickle eine klare Kommunikationsstrategie. Das schafft Vertrauen und beugt Unsicherheiten bei den Bewohner:innen vor.

4. Organisation der Instandhaltung und Wartung

Die Trinkwasserinstallation muss regelmäßig gewartet werden, damit sie dauerhaft den Anforderungen entspricht.
Dazu gehört u.a.:

  • Kontrolle der Temperaturen

  • Sichtprüfung auf Korrosion und Undichtigkeiten

  • Regelmäßige Spülungen, vor allem bei wenig genutzten Leitungsabschnitten (Stagnation vermeiden!)

Die Anforderungen findest du detailliert in VDI 6023 und DVGW W 551.

Tipp: Arbeite mit zertifizierten Dienstleistern und dokumentiere alle Wartungsarbeiten lückenlos.

5. Dokumentationspflichten erfüllen

Alles, was du zur Sicherstellung der Trinkwasserhygiene tust, muss dokumentiert werden.
Das ist nicht nur für deine eigene Absicherung wichtig, sondern auch für mögliche Kontrollen durch Behörden.

  • Prüfberichte

  • Wartungsprotokolle

  • Nachweise über Schulungen von Dienstleistern

  • Kommunikation mit Behörden und Bewohner:innen

Tipp: Nutze digitale Lösungen für die Dokumentation – so hast du alle Unterlagen jederzeit griffbereit.

Nach oben scrollen